In der Oberkirche befindet sich eine dreimanualige Walcker-Orgel. Das in seiner Klangvielfalt romantisch angelegte Werk zählt mit 52 Registern zu den klanggewaltigsten Orgeln von Graz. Die Orgel wurde 1889 als op. 550 von der Firma E. F. Walcker & Cie. in Ludwigsburg/Deutschland erbaut. Die 1781 von Johann Eberhard Walcker gegründete Werkstatt errichtete vor 1900 in Graz fünf Orgeln (Stefaniensaal 1885, Herz Jesu 1889, Musikverein 1892, Barmherzigenkirche 1893 und Neues Stadttheater 1899). Nur die Werke in der Barmherzigenkirche und in der Herz-Jesu-Kirche sind erhalten geblieben.
Die ursprüngliche Orgel war ein ein zweimanualiges Werk mit mechanisch gesteuerten Kegelladen. 1941 erfolgte ein Umbau durch Walcker (op. 2736), in dem die Orgel auf drei Manuale (Rückpositiv) vergrößert und auf elektrische Trakturen umgestellt wurde. Ein weiterer Umbau, verbunden mit umfangreichen Instandsetzungsarbeiten, durch Walcker geschah 1991. Das Rückpositiv wurde dabei vollständig erneuert (Schleiflade), ebenso der Schwellkasten, der Spieltisch und die gesamte Elektrik und Elektronik des Instrumentes (48-fache Setzerkombination).
In den Jahren 2013/14 wurde an der Orgel von Rieger Orgelbau aus Schwarzach/Vlbg., eine Firma, die auf eine erfahrene Restaurierungsabteilung verweisen kann, eine umfassende Bestandsrestaurierung durchgeführt.
Diese Restaurierung umfasste in Absprache mit dem Denkmalamt und den zuständigen Behörden sowohl den historischen Walcker-Bestand, als auch die später durch Walcker / Guntramsdorf hinzugefügten Zusätze (Spieltisch, elektrische Tontrakur etc.).
Technische Überholung und Ergänzung sowie eine behutsame klangliche Anpassung nach Vorbild haben das Instrument wieder in seine vielfältige, romantische Klangpracht versetzt.
Disposition
Erstellt durch OBM Wolfgang Rehn/Orgelbau Kuhn AG/Männedorf (CH) im November 2012
*1 Pfeifen von 1889
*2 Pfeifen von 1941
*3 Pfeifen von 1991
II. Hauptwerk C – g 3
1. Prinzipal *1 16 ‚
2. Prinzipal *1 8 ‚
3. Oktave *1 Innenpfeifen 8 ‚
4. Gemshorn *1 8 ‚
5. Bourdon *1 8 ‚
6. Salicional *1 8 ‚
7. Quintatön *2 8 ‚
8. Oktave *1 4 ‚
9. Gemshorn *1 4 ‚
10. Rohrflöte *1 4 ‚
11. Quinte *1 2 2/3 ‚
12. Prinzipal *1 – Auszug Mixtur Maj. 2 ‚
13. Mixtur Major 6-fach *1, 2, 3
14. Mixtur Minor 4-fach *3
15. Trompete *2 8 ‚
16. Clairon *2 4 ‚
I. Rückpositiv C – g 3
1. Grobgedackt *1, 2 8 ‚
2. Ital. Prinzipal *3 4 ‚
3. Nachthorn *2 4 ‚
4. Prinzipal *3 2 ‚
5. Sesquialter *3 2 2/3 ‚ + 1 3/5 ‚
6. Larigot *3 1 1/3 ‚
7. Scharff 5-fach *3
8. Krummhorn *3 8 ‚
Tremulant
III. Schwellwerk C – g 3
1. Quintatön *1 16 ‚
2. Flötenprinzipal *1 8 ‚
3. Konzertflöte *1 8 ‚
4. Aeoline *1 8 ‚
5. Voix celeste *1 8 ‚
6. Nachthorn *2 8 ‚
7. Oktave *1 4 ‚
8. Traversflöte *1 4 ‚
9. Blockflöte *2 4 ‚
10. Schwiegel *2 2 ‚
11. Terz *2, 3 1 3/5 ‚
12. Quinte *2, 3 1 1/3 ‚
13. Sifflöte *2, 3 1 ‚
14. Cymbel 3-fach *2, 3
15. Mixtur 5-fach *1, 2, 3
16. Dulcian *2 16 ‚
17. Trompete *2 8 ‚
18. Schalmey *2 4 ‚
Tremulant
P. Pedal C – f 1
1. Untersatz (Transm. Subbass 16 ‚ *3) 32 ‚
2. Prinzipal *1 16 ‚
3. Offenbass *1 16 ‚
4. Subbass *1 16 ‚
5. Gedackt *1 16 ‚
6. Oktavbass *1 8 ‚
7. Flötenbass *1 8 ‚
8. Choralbass *1 (urspr. 8 ‚) 4 ‚
9. Mixtur 5-fach *1 (teilw.)
10. Posaunenbass *2 16 ‚
11. Dulcianbass (Transm. SW) 16 ‚
12. Basstrompete (Transm. SW) 8 ‚
13. Oboe (Transm. SW) 4 ‚
Spielhilfen
Einzelzungenabsteller
Tremolo SW und RP Einstellung
Setzer A-F
4 geteilte Setzer (Manual Drücker unter Klaviatur, Pedal-Pistons)
8 Generalsetzer (Drücker und Pistons)
Setzknopf, Tutti, Generaltutti, Auslöser
Crescendo
Schweller III. Manual
General Zungen ab
Handregister ab
Crescendo ab
Koppeln
RP/HW, SW/HW, SW/RP
HW/PED, RP/PED, SW/PED
Super SW/PED
Super SW/HW
Super SW
Sub SW/HW
Sub SW
Direkt SW ab
Elektrische Spiel- und Registratur, Kegelladen, Rückpositiv Schleiflade