Unsere Kirche

Baustil und Geschichte

Der erste Spatenstich und die Grundsteinlegung erfolgten im Jahre 1881, 1887 wurde das Kreuz mit der Darstellung des Herzens Jesu an der Turmspitze aufgesetzt, am 5. Juni 1891 wurde die Kirche vom damaligen Fürstbischof Johann Baptist Zwerger geweiht.

Die Kirche, erbaut von Architekt Georg Hauberrisser, bildet zusammen mit dem Pfarrhof das bedeutendste Bauensemble des späten Historismus in der Steiermark mit seinem Rückgriff auf Stilelemente früherer Epochen. Zugunsten eines stützenfreien Innenraums wurde die Kirche mit einem großen Hochschiff geplant.

Das äußere Erscheinungsbild der gesamten Anlage mit dem großzügigen Park und den Treppenanlagen rund um die Kirche und Pfarrhof zeigen deutlich den Einfluss der Romantik. Die Kirche hat mit 109,6 m den dritthöchsten Kirchturm in Österreich.

Oberkirche

Der große Innenraum strahlt Einheitlichkeit und Klarheit aus. Der dem Herzen Jesu geweihte Hochaltar ist als Ziborium oder Baldachinaltar gestaltet, der die ständige Gegenwart des Altarsakramentes als Zelt oder Haus Gottes unter den Menschen verdeutlicht.

  • Zelebrationsaltar

Anlässlich der 100 Jahr-Feier schuf der weststeirische Künstler Gustav Troger Altar und Ambo und entwarf die gläsernen Kerzenleuchter. Altar und Ambo sind aus Stahlplatten gefertigt, die durch eine Vielzahl an Bohrungen transparent erscheinen.

  • Radfenster

Das Radfenster über dem Hauptportal bezeugt wesentliche Inhalte des christlichen Glaubensbekenntnisses: Das Geheimnis der Dreifaltigkeit und die Kirche in ihren Heiligen in Gemeinschaft mit dem Auferstandenen. Die Glasfenster der Kirche sind eines der wenigen geschlossenen Ensembles neugotischer Glaskunst in Österreich.

  • Bildhauerarbeiten

Die teilweise schon vom Jugendstil beeinflussten Bildhauerarbeiten (u.a. die Seitenaltäre ) führte zum überwiegenden Teil der Grazer Hans Brandstetter aus.

Unterkirche

Die über eine breite Stiegenhalle zugängliche Unterkirche ist eine dreischiffige Anlage. Hauberrisser gelang hier mit einfachsten architektonischen Mitteln eine Raumschöpfung von hoher Qualität. Die bewußt natürlich belassene Ziegelstruktur der Pfeiler und des Spitzbogengewölbes geben diesem Raum eine besondere Atmosphäre.

  • Grabmal von Bischof Johannes Zwerger, dem Bauherrn der Kirche

Bischof Zwerger, der Initiator und Bauherr der Kirche wurde nach seinem Tod im Jahr 1893 in der Unterkirche bestattet. Hans Brandstetter setzte ihm in einem Hochgrab aus reinweißem Carraramamor ein Denkmal, das als Meisterwerk der steirischen Plastik aus dieser Zeit gilt.

Größenordnung

Schiffbreite:       14 m
Schifflänge:       43,5 m
Gesamtlänge:    62 m
Gesamtbreite:    23,6 m
Scheitelhöhe:     24 m
Turmhöhe:        109,6 m

Die Glocken

Eines der schönsten Stahlgeläute Österreichs erklingt aus dem dritthöchsten Kirchturm des Landes. Bei allen Glocken handelt es sich um Stücke der „V7“ Rippe, welche alle dem reinen Oktavtyp angehören, was durch nachträgliches Stimmen erreicht wurde. Vor kurzer Zeit wurden sämtliche Motoren und Steuerungen erneuert. Seitdem wirkt das Hochziehen der Glocken etwas mühsam. Die Klöppelfänger wurden um 1970 aufgrund von zu hohem Wartungsaufwand entfernt. Nichtsdestotrotz soll dies die Qualität des Geläutes nicht mindern. Das mechanische Uhrwerk steht nach wie vor in Betrieb und wird liebevoll ehrenamtlich gepflegt. Das ursprüngliche Geläute der Herz-Jesu Kirche wurde von Albert Samassa in Laibach im Jahr 1889 in der sog. verstärkten (schweren) Rippe gegossen und erklang in den Tönen: a° cis‘ e‘ fis‘ gis‘ a‘. Eine kleine Sterbeglocke des alten Geläutes ist noch im Pfarrmuseum vorhanden. In der Zwischenkriegszeit wurde ein Geläute der Fa. Grassmayr aus Innsbruck angeschafft mit den Tönen: h° dis‘ fis‘ gis‘ h‘. Hiervon überblieb die kleine Glocke des heutigen Geläutes.

Glocke 1: Name: Herz-Jesu-Glocke, Schlagton: h°±0 Gewicht: 2230 kg Durchmesser: 180 cm Inschrift: HERZ JESU // ICH VERTRAUE AUF DICH.
Glocke 2: Name: Marienglocke, Schlagton: d’±0 Gewicht: 1350 kg Durchmesser: 151 cm Inschrift: MARIA, KÖNIGIN DER WELT // BITTE FÜR UNS.
Glocke 3: Name: Josefsglocke,  Schlagton: e’±0 Gewicht: 940 kg Durchmesser: 135 kg Inschrift: HL. JOSEF, UNSER SCHUTZHERR // BITTE FÜR UNS.
Glocke 4: Name: Heldenglocke, Schlagton: g’±0 Gewicht: 520 kg Durchmesser: 111 cm Inschrift: DEN GEFALLENEN UND VERMISSTEN.
Glocke 5: Name: Aloisiusglocke Schlagton: h’±0 Gewicht: 325 kg Durchmesser:  85 cm.

Gießer und  Gussjahr:
1-4 Bochumer Verein, Bochum (D) 1955
5 Grassmayr, Innsbruck  seit 1928.

Die Stahlglocken (1-4) wurden am 15. Mai 1955 zur Stunde der Unterzeichnung des Österreichischen Staatsvertrages vor der Kirche geweiht.

Im folgenden Video ist nach einer kurzen Bildreihe über die Kirche jede Glocke einzeln zu hören (beginnend mit 5) und schließlich alle Glocken zusammen.
(Aufnahme und Dokumentation: Florens Frisch, 5.11.2022)

Kirchenführer

Der ausführliche Kirchenführer „Die Herz-Jesu-Kirche in Graz“  (Autor F. Bouvier) ist am Schriftenstand in der Kirche und in der Pfarrkanzlei (Di-Fr 9-12) erhältlich

Link zum downloaden:

Die Herz-Jesu-Kirche in Graz

 

 

 

 

Panoramaaufnahmen

Link zur Panoramaaufnahme